Der vorliegende Text ist publiziert in Hans Rudolf Straub: "Das interpretierende System", Z/I/M-Verlag, 2001, ISBN 3-9521232-6-9
2.1 Ein
Begriff ist nicht teilbar
Was ein Begriff ist, untersuchen wir eingehend ab Kapitel 10. An dieser Stelle wird seine formale Behandlung in der Applikation erläutert.
Ein
Begriff ist unteilbar und enthält keine inneren Elemente. Ein Begriff wird
deshalb in unserem System nicht durch eine Aufzählung von Bausteinen in seinem
Inneren definiert, sondern durch die Darstellung seiner Verknüpfung mit anderen
Begriffen in seinem Äusseren. Wir sprechen von einem Atom.
Jeder
Begriff ist einmalig. Begriffe werden zwar in unterschiedlichen Zusammenhängen
benützt, doch es handelt sich immer um denselben Begriff. Bei der Bearbeitung
sind deshalb alle andernorts formulierten Zusammenhänge für diesen Begriff im
Wissensbasis-Editor (WBE) direkt sichtbar.
An seiner Aussenseite besteht der Begriff aus Bindungsstellen. Jeder Begriff hat mindestens zwei Bindungsstellen, eine für Ober- und eine für Unterbegriffe. Daneben können 0 bis n Bindungsstellen für attributive Bindungen eingerichtet werden. Über die Bindungsstellen verknüpft sich ein Begriff mit anderen Begriffen.
Abb. 2:
Begriffsatom mit Bindungsstellen
Abb. 2 stellt ein Begriffsatom mit fünf Bindungsstellen (BS) dar. Der Pfeil nach links ist die Bindungsstelle für Oberbegriffe, sein Gegenstück nach rechts jene für Unterbegriffe. Ebenfalls nach rechts binden drei darunter angesetzte attributive BS. In der umrahmten Fläche wird die textliche Bezeichnung des Begriffs aufgeführt. Der obere Teil des Begriffes mit den BS für Ober- und Unterbegriffe ist der Kopf des Begriffes.
Die
nach unten zeigende Attributachse kann auch
weggeklappt werden, dann sieht das Atom noch einfacher aus:
Abb. 3: Begriffsatom mit weggeklappter Attributachse